Es ist eine allgemein anerkannte Weisheit, daß dem Sieger die Sonne scheint. Infolge der „Entdeckung“ Amerikas durch Christoph Kolumbus im Jahre 1492 für den König und die Königin von Spanien, löste das koloniale Reich Neuspanien (New Spain) das der Azteken ab. Es umfaßte große Teile der Landmasse nördlich des Isthmus von Panama, inklusive weiter Gebiete der zukünftigen Vereinigten Staaten. Nach Mexikos Unabhängigkeit von Spanien im Jahre 1821 wurden diese zunächst mexikanisch, aber nur zweieinhalb Jahrzehnte später kamen sie nach dem mexikanisch-amerikanischen Krieg (1846-48) in den Besitz der USA. Teile der erst später gegründeten Staaten Colorado und Neu Mexiko lagen in diesen abgetretenen Gebieten.
Spanien vergeudete keine Zeit, bevor es Expeditionen gen Norden sendete, um nach Gold zu suchen. Schon 1540 erreichte Coronado das heutige Kansas. Im frühen 17. Jahrhundert begannen die Besatzer mit der Christianisierung der amerikanischen Indianer, mit Hilfe missionierender Franziskanermönche sowie katholischer Siedler. Dabei wurden christliche Kirchen errichtet, gewöhnlich mit dem Schweiß der „Ungläubigen“ oder der Neukonvertierten. Man erbaute diese Gebäude mit dortigen Materialien und verputzte sie mit dem traditionellen Adobe, der auch in der Konstruktion der Pueblos der Ureinwohner üblich war. Katholizismus wurde zur einzig „tolerierten“ Religion. Auch nach der amerikanischen Übernahme der ehemals mexikanischen Gebiete wurde er von den Gläubigen, die plötzlich US Bürger waren, weiter praktiziert.
Diese Geschichte wird im Oktober lebendig, als mein Mann und ich von Colorado Springs aus Richtung Süden reisen. Südlich des Arkansas Flusses, der die ehemalige Grenze zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten darstellt, tragen viele Orte in Colorado und Neu Mexiko Namen spanischer Herkunft. Katholische Kirchen und Symbole dominieren die Landschaft, so wie das im obigen Bild dargestellte Kruzifix in Colorados ältester Stadt, San Luis, gegründet 1851 von Siedlern aus Neu Mexiko.
Meine Photos stellen eine kleine Auswahl dieser friedevollen Gotteshäuser dar, in denen die Jungfrau Maria dominiert. Sie is oft mit Blumen und zusätzlichen Zeichen der Anbetung dekoriert. So skeptisch ich auch bin, und so fremd mir diese Bräuche auch sein mögen, kann ich mich eines gewissen Respekts für den damit ausgedrückten innigen Glauben an und die Hoffnung auf eine bessere Welt nicht völlig erwehren – obwohl ich sie mir für dieses Leben, und nicht nur für ein kommendes erhoffe.
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https://tanjabrittonwriter.wordpress.com/2017/11/22/traces-of-new-spain/
Einfach herrlich. Gerne möchte ich da einmal hin.
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Ich hoffe es wird irgendwann mal klappen. Uns zieht es auch immer wieder dorthin zurück.
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Eine Pracht auch dort. Die Kirchen sind wunderbar gestaltet, innen und außen und mit viel Liebe dekoriert.
Schöne Aufnahmen hast du gemacht, Tanja!
Es ist wirklich großartig, das alles durch dich kennen lernen zu dürfen.
Vielen lieben Dank und liebe Grüße nach Colorado,
Brigitte
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Es freut mich, daß ich meine Erfahrungen auf diese Weise teilen kann, und daß sie Lust aufs Reisen machen, wenn vielleicht auch nur vom Schreibtisch aus, wenigstens zur Zeit. 🙂
Herzliche Grüße,
Tanja
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Einfach nur schoen!
Ich freue mich immer zu sehen, dass ueberall, egal in welchem Land man auch ist, die Kirchen gepflegt und erhalten werden.
Auch wenn man seinen Glauben nicht praktiziert, so sind sie doch ein Stueck Geschichte!
Viele Gruesse aus Kanada
Christa
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Danke, liebe Christa. Das Besondere in dieser Gegend ist, daß der Glaube von einem Großteil der Bevölkerung weiterhin praktiziert wird, und dies auch überall sehr offensichtlich ist.
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Wunderschöne Bilder! Ich habe nicht so viele Möglichkeiten, um die Welt zu entdecken. Aber durch deinen tollen Beitrag und wunderschöne Bilder habe ich einen neuen Ort entdeckt. Danke fürs Teilen, liebe Tanja! 💗 Liebe Grüße aus Münster, Hang
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Danke für Deinen netten Kommentar, liebe Hang. Münster war für Dich bestimmt auch eine ganz neue Welt, die Du für Dich entdeckt hast, oder?
Herzlichst,
Tanja
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Schön, diese Gotteshäuser, vor allem Santuario de Chimayó gefällt mir sehr, auch wenn ich ihre Entstehungsgeschichte mit gemischten Gefühlen betrachte. Die Zeit der missionierenden Mönche hatte auch viel Leid gebracht. Aber es ist auch spannend zu sehen, wie die Tradition der Ureinwohner in den Kirchenbau einfloss. Danke für diese interessante Reise in die Geschichte. Ulrike
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Danke für Dein Interesse, liebe Ulrike. So ähnlich empfinde ich das auch, aber trotzdem ist es eine besondere Erfahrung, diese Orte aufzusuchen. Chimayó ist übrigens ein Wallfahrtsort, an dem viele Gläubige Gesundheit suchen, und wo es eine ganze Kammer abgelegter Krücken gibt.
Herzliche Grüße,
Tanja
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Eine sehr schöne Architektur finde ich. Ich mag diese Lehmbauten mit den abgerundeten Ecken. Die Kirchen sind in diesen Gegenden oft so lebendig gestaltet. Das ist wirklich gelebter Glaube, der von den Menschen und nicht von außen kommt. Das berührt finde ich. Ein schöner Beitrag!
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Danke, liebe Almuth. Mir geht es mit den Gebäuden ähnlich. Sie gehören einfach in diese Landschaft und sind Sinnbild des tiefen Glaubens der dort lebenden Menschen.
Herzliche Grüße,
Tanja
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