Das Jahr in Photos

In den schwindenden Tagen des Jahres teile ich noch einige weitere Bilder, die entweder meine Lieblingsorte oder -aktivitäten zeigen, und die es bisher in keinen Blog geschafft haben. Mir gefällt das Motto auf einer historischen Uhr im Zentrum von Colorado Springs: Dum Vivimus Vivamus. Während wir leben, laßt uns leben.

Ich hoffe 2016 war ein gutes Jahr, und ich wünsche Dir Glück, gute Gesundheit und Frieden für die kommenden 12 Monate.

JANUAR

Snow Mountain Ranch in der Nähe von Granby, Colorado, wo wir gerne Skilanglauf machen.

Snow Mountain Ranch in der Nähe von Granby, Colorado, wo wir gerne Skilanglauf machen.

Meine Lieblingsaussicht im Garden of the Gods, Colorado Springs, Colorado.

Meine Lieblingsaussicht im Garden of the Gods, Colorado Springs, Colorado. Oft bleibt der Schnee im Januar aus, oder er schmilzt schnell.

FEBRUAR

Mit Schneeschuhen unterwegs im Mueller State Park, mit Aussicht auf die westlichen Rocky Mountains.

Mit Schneeschuhen unterwegs im Mueller State Park, Colorado, mit Aussicht auf die westlichen Rocky Mountains.

Colorado Springs Pioneers Museum. Ich bin dort als Freiwillige tätig.

Colorado Springs Pioneers Museum.

MÄRZ

Küchenschellen, die früh in Colorado blühen.

Küchenschellen, die früh in Colorados Vorgebirge blühen.

Voluminöser Schneefall in Colorado Springs. Ich frage mich, wie es den Blumen und Vögeln ergeht.

Voluminöser Frühlingsschneefall in Colorado Springs. Ich frage mich, wie es den Blumen und Vögeln ergeht.

APRIL

Blühender weißer Holzapfelbaum mit Barker Haus, Manitou Springs, Colorado.

Blühender weißer Holzapfelbaum mit Barker Haus, Manitou Springs, Colorado.

Blühender pinkfarbener Holzapfelbaum auf dem Evergreen Friedhof, Colorado Springs, Colorado.

Blühender rosafarbener Holzapfelbaum auf dem Evergreen Friedhof, Colorado Springs, Colorado.

MAI

Goldwaldsänger. Wo die Prärie und die Rocky Mountains zusammentreffen, gibt es im Frühling sehr viele Zugvögel.

Goldwaldsänger. Wo die Prärie und die Rocky Mountains zusammentreffen, gibt es im Frühling sehr viele Zugvögel.

Der Frühling bringt auch unzählige Generationen an Kaninchen in unsere Nachbarschaft.

Der Frühling bringt auch mehrere Generationen an Kaninchen in unsere Nachbarschaft.

JUNI

Manitou Lake mit Blick auf die Nordwand von Pikes Peak, Teller County, Colorado. Auf dieser Höhe (ca. 4800 M) ist der Schnee noch nicht lange geschmolzen.

Manitou Lake mit Blick auf die Nordwand von Pikes Peak, Teller County, Colorado. Auf dieser Höhe (ca. 4800 M) ist der Schnee noch nicht lange geschmolzen.

Kanadareiher in einer Brutkolonie in der Nähe von Manitou Lake.

Kanadareiher in einer Brutkolonie in der Nähe von Manitou Lake.

JULI

Rocky Mountain Akelei, Staatsblume Colorados. Juni bis August sind die besten Monate für Wildblumen in den Bergen.

Rocky Mountain Akelei, Staatsblume Colorados. Juni bis August sind die besten Monate für Wildblumen in den Bergen.

Mormonentulpe.

Mormonentulpe.

AUGUST

Blick auf die Berge von der Prärie östlich von Colorado Springs während eines typischen Sommergewitters.

Blick auf die Berge von der Prärie östlich von Colorado Springs während eines typischen Sommergewitters.

Kiefernhäher in einer Espe in Colorados Bergen.

Kiefernhäher in einer Espe in Colorados Bergen.

SEPTEMBER

Glücklicher Sonnen- und Vogelaufgang.

Glücklicher Sonnen- und Vogelaufgang.

Schwarzschwanz-Präriehund. Dieses ikonische Tier der Prärie ist oft Opfer der Landentwicklung.

Schwarzschwanz-Präriehund. Dieses ikonische Tier der Prärie ist oft Opfer der Landbebauung.

OKTOBER

Rathaus von Auxerre. Während meiner Europareise besuchte ich meine beste Freundin und ihre Familie in Frankreich.

Rathaus von Auxerre. Während meiner Europareise besuchte ich meine beste Freundin und ihre Familie in Frankreich.

Auxerre liegt an der malerischen Yonne.

Auxerre liegt an der malerischen Yonne.

NOVEMBER

Landschaft meiner Kindheit. Rhein mit Herbstfarben.

Landschaft meiner Kindheit. Rhein mit Herbstfarben.

Weitere Herbsteindrücke im Heimatsort meines Vaters in Deutschland.

Weitere Herbsteindrücke im Heimatsort meines Vaters in Deutschland.

DEZEMBER

Frostiger Blick auf Pikes Peak vom Fountain Creek Naturzentrum südlich von Colorado Springs.

Frostiger Blick auf Pikes Peak vom Fountain Creek Naturzentrum südlich von Colorado Springs.

Virginia-Ralle vom Fountain Creek Regionalpark.

Virginia-Ralle im Fountain Creek Regionalpark.

Klicken Sie bitte hier für die englische Version/click here for the English version:

https://tanjabrittonwriter.wordpress.com/2016/12/28/the-year-in-pictures/

Paris, fast

Es ist schwer, dem Sirenengesang von Paris zu widerstehen, wenn ich mich so nahe an seinen Sehenswürdigkeiten befinde. Zwischen meiner Ankunft aus Auxerre, und meiner Abfahrt nach Deutschland habe ich drei Stunden Wartezeit. Die Fahrt zu dem Gare de L’Est in der Metro vermittelt mir bereits das Gefühl, mich in der französischen Hauptstadt zu befinden, wenn auch nur in ihrer Unterwelt. Nichtsdestotrotz entscheide ich mich gegen eine Gepäckaufgabe am Ostbahnhof, und gegen eine Wirbelwindreise durch eine meiner Lieblingsstädte. Ich gebe mich damit zufrieden, Mitreisende, Verkäufer sowie kleine Scharen von Tauben und Spatzen zu beobachten, die immer dort auftauchen, wo Menschen etwas futtern. Beklemmend finde ich die ungewohnte Präsenz von schwer bewaffneten, mit Maschinengewehren umhängten Polizisten, die unsere neue, traurige Realität verkörpern.

Fenster am Gare de L'Est

Fenster am Gare de L’Est

Ich erinnere mich an vorherige Besuche in der Metropolis am Ufer der Seine. Wann immer ich hier bin, habe ich das Bedürfnis, Eiffelturm, Louvre und Sacré Coeur aufzusuchen, doch bei meinem letzten Aufenthalt vor anderthalb Jahren machte ich mich auch daran, das Leben von Gertrude Stein und dem künstlerischen Zirkel ihres Pariser Salons Anfang des 20. Jahrhunderts zu erkunden. Meine Neugier wurde dank Woody Allens Komödie „Midnight in Paris“ entzündet, und durch die Lektüre von „The Paris Wife“ von Paula McLain gefächert, wobei es um die fiktionalisierte erste Ehe von Ernest Hemingway geht.

Gertrude, eine amerikanische Dauerbürgerin Frankreichs, lebte ein unkonventionelles Leben. Sie war unabhängig, lesbisch, progressiv, und der Moderne zugeneigt. Außerdem erkannte die Kunstsammlerin das Potential diverser Maler wie Paul Cézanne und Henri Matisse, bevor diese Erfolg hatten. Auch Pablo Picasso und Dali verkehrten in ihrem Kreis. Ferner versammelte sie zukünftige schriftstellerische Größen wie Ernest Hemingway um sich, dessen Mentorin sie in seinen frühen Jahren sogar war, obwohl sie sich später überwarfen. Er repräsentiert den typischen „Amerikaner in Paris“, dessen Leben durch das kulturelle Mekka Paris für immer geprägt wurde. Einige seiner Erfahrungen sind in seinem ersten Roman, „The Sun also Rises” (im Deutschen unter dem Titel „Fiesta“ bekannt) verewigt.

Hemingway's Wohnhaus, 74, Rue du Cardinal Lemoine

Hemingway’s Wohnhaus, 74, Rue du Cardinal Lemoine

Es war inspirierend, die Orte zu besuchen, wo sich diese bahnbrechenden Ereignisse abspielten. Hemingways Wohnung lag auf der selben Straße wie die von James Joyce, der Rue du Cardinal Lemoine, und zwar nur einige Häuser entfernt, was die legendären Trinkgelage der zwei Autoren wohl erleichterte.

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Gedenktafel am ehemaligen Wohnhaus Hemingways

Sylvia Beach, die Besitzerin des ursprünglichen Buchladens „Shakespeare and Company“ veröffentlichte Joyces Roman „Ulysses“ unter hohem persönlichen und finanziellen Risiko, weil sich kein Verleger daran traute. Leider sind alle Wohnungen in Privatbesitz, was lediglich die Besichtigung von außen ermöglicht. Eine Ausnahme stellt der Nachfolger des ehrwürdigen Buchladens von Frau Beach dar, der in einer neuen Lage am linken Seineufer auferstand, und der noch immer potentielle Leser und Schriftsteller zum Verweilen, und zum geistigen Austausch mit Gleichgesinnten einlädt.

Shakespeare and Company

Shakespeare and Company

Gertrude Stein verfolgte ihre eigenen schriftstellerischen Interessen und veröffentlichte Essays, Gedichte, Schauspiele, und Romane, die hauptsächlich im experimentellen Stil geschrieben sind. In den Werken, mit denen ich mich befasste, fand ich die von ihr angewandte Technik des „Bewußtseinsstroms“ anstrengend, und schlug mehrmals die Hände in Frustration über meinem Kopf zusammen. Weil Gertrude sicher war, daß ihre langjährige Lebenspartnerin nie ihre Lebensgeschichte aufzeichnen würde, schrieb sie „Die Autobiographie von Alice B. Toklas“ selbst, an Alices statt. Weder Gertrude, die im Jahre 1946 starb, noch Alice, die sie um weitere 21 Jahre überlebte, kehrten nach Amerika zurück. Beide sind auf Père Lachaise, dem größten Friedhof von Paris im Kreise vieler begraben, mit denen sie auch im Leben verkehrten.

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Gedenktafel am ehemaligen Wohnhaus von Gertrud Stein und Alice B. Toklas

Während mein Zug in den Vororten langsam an Geschwindigkeit zulegt, ist mir etwas wehmütig zumute. Ich kann den Wunsch nachvollziehen, niemals wieder diesen sagenumwobenen Schauplatz verlassen zu wollen. Nichtsdestotrotz: Au revoir, Paris. Au revoir, la France . Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder.

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https://tanjabrittonwriter.wordpress.com/2016/10/23/paris-but-not-quite/

Merci Mes Amis

Wann immer ich zurück nach Deutschland reise, ist ein Abstecher nach Frankreich, insbesondere in ein kleines Dorf nahe Auxerre, im Burgund, eine Zugabe, denn dort lebt meine beste Freundin, Heike, mit ihrem Mann, Pascal, und ihrem Sohn. Zwei Töchter haben das Nest bereits verlassen.

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Der wunderbare Garten

Und welch ein behagliches Nest. Das renovierte Bauernhaus samt Scheune liegt auf einem großen Grundstück inmitten einer Rasenfläche, die mit diversen Büschen, Laub- und dekorativen Bäumen bestückt, und von der Umwelt durch hohe Hecken abgeschieden ist. Die Baumkronen sind einige Wochen nach Herbstbeginn mit rostfarbenen Strähnen durchflochten, doch das Blattwerk verbirgt noch eine Vielzahl von Vögeln, deren Zwitschern ungewöhnlich für diese Jahreszeit scheint.

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Gartenkunst

Heikes Blumen sind am Verwelken, obwohl einige späte Blüten die Landschaft noch mit Farbklecksen übersäen. Die Abende sind kühl und morgens erwartet uns Frost. Glücklicherweise wärmen Holzscheite im Kamin uns Hände und Herzen.

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Ehemaliger, ausgebauter Stall, als Ferienwohnung mietbar

Nach dem Frühstück brechen Heike und ich mit ihrem Hund, Loupo, zu einem Spaziergang auf. Sein Name reflektiert seine wölfische Abstammung (le loup bedeutet Wolf in Französisch). Die französische Rasse Beauceron gehört zu den Schäferhunden, doch ist er eher Jäger als Schäfer. In seinem zweiten Lebensjahr strotzt er noch immer vor Welpenenergie und erinnert uns ständig daran, daß er nicht nur einen Bedarf an Aufmerksamkeit, sondern auch ein Recht darauf hat.

Loupo

Loupo

Während sich Nebelschwaden langsam in der Sonne auflösen, schreiten wir an dem Bauernhof vorbei, der Heike Rohmilch liefert, entlang Weiden mit grasenden Kühen, Pferden, und gelegentlichen Rehen, oder durch Waldstücke, die sich mit Maisfeldern abwechseln.

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Morgenstimmung

Heike kennt und unterstützt mich seit Jahrzehnten, und ich schätze unsere Freundschaft zutiefst. Wir haben uns etwa gleichzeitig in unsere Partner verliebt, und uns mit ihnen vermählt. Eros führte sie nach Frankreich, und mich nach Amerika, was unsere Treffen erschwert, sie dafür aber kostbarer macht. Die Tage vergehen im Nu. Manchmal begleite ich Heike bei ihren Pferdeaktivitäten, und wenn wir zusammen ausreiten, sie auf ihrer Stute, ich auf einem ausgeliehenen Pferd, läßt das meine Pferdebesessenheit als Teenagerin wieder aufflammen.

Neugierige Ponys

Neugierige Ponys

Ein Ausflug nach Auxerre steht normalerweise auch auf dem Programm. Die Stadt existierte bereits vor der Eroberung Galliens durch die Römer und thront über dem malerischen Flußtal der Yonne. Nebst Burgunderweinen ist sie für die aus weißen Kalksteinen erbaute Kathedrale St. Étienne, sowie die ehemalige Benediktinerabtei St. Germain bekannt. Erst 1927 wurden dort Fresken aus dem neunten Jahrhundert gefunden, die ältesten in Frankreich.

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Kathedrale St. Étienne, Auxerre

Ich lasse mir Heikes kulinarische Kreationen, Baguette mit Käse, und die von Pascal mit Expertise ausgewählten Weine schmecken. Oft genieße ich einfach das gemütliche Ambiente ihres Heims oder räkele mich in der Sonne, wie ihr Kater Esso. Bei meiner Abreise habe ich das Gefühl des Friedens und der Gelassenheit und fühle mich an Körper und Seele gestärkt.

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Esso wartet darauf, daß der Raureif schmilzt

Heike und Pascal, ein herzliches Dankeschön an Euch und Eure Kinder. Ihr habt mich/uns immer mit offenen Armen empfangen. Nach vielen Jahren dieses einseitigen Verkehrs ist es höchste Zeit, daß Ihr uns in Colorado besucht. Ich hoffe nur, daß wir Eure Liebenswürdigkeit und Gastfreundschaft erwidern können.

Á bientôt!

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https://tanjabrittonwriter.wordpress.com/2016/10/16/merci-mes-amis/